Solchen Monat muss man loben:
Keiner kann wie dieser toben,
Keiner so verdriesslich sein
Und so ohne Sonnenschein!
Keiner so in Wolken maulen,
Keiner so mit Sturmwind graulen!
Und wie nass er alles macht!
Ja, es ist 'ne wahre Pracht.
Seht das schöne Schlackerwetter!
Und die armen welken Blätter,
Wie sie tanzen in dem Wind
Und so ganz verloren sind!
Wie der Sturm sie jagt und zwirbelt
Und sie durcheinanderwirbelt
Und sie hetzt ohn' Unterlass:
Ja, das ist Novemberspass!
Und die Scheiben, wie sie rinnen!
Und die Wolken, wie sie spinnen
Ihren feuchten Himmelsthau
Ur und ewig, trüb und grau!
Auf dem Dach die Regentropfen:
Wie sie pochen, wie sie klopfen!
Schimmernd hängt's an jedem Zweig,
Einer dicken Thräne gleich.
O, wie ist der Mann zu loben,
Der solch' unvernünft'ges Toben
Schon im Voraus hat bedacht
Und die Häuser hohl gemacht!
So, dass wir im Trocknen hausen
Und mit stillvergnügtem Grausen
Und in wohlgeborgner Ruh
Solchem Greuel schauen zu!
4 opmerkingen:
So schön, Marcel - wieder eins zum laut Vorlesen! Danke Dir! Ich glaube, dass wir jetzt dieses Wetter kriegen, heute ist es nass und kälter,
liebe Grüße aus Freiburg,
Margit
Endlich mal ein fröhliches
Novembergedicht!!
Danke Marcel!
...das gehört zum standardrpertoire bei mir im 6. schuljahr :-) ...kann man wunderbar auswendig lernen
...gruß uli
Lieber Mas,
vielen Dank für das wunderbar fröhliche November-Gedicht! Es ist so herrlich verspielt, man merkt richtig die Freude des Dichters am Spiel mit der Sprache und sieht den November mal ganz anders als immer nur so in trauriger Endzeit-Stimmung wie bei den meisten Dichtern. Herrlich! Es macht richtig Spaß und kommt gleich in meine Sammlung hinein.
Und das Bild finde auch tool. Der Text auf der Karte "Hoofnungen und Wünsche des erwachenden Mensche" macht mich so neugierg - ich wüsste zu gerne, wie diese Tante Anna wohl war und warum sie das an ihre Nichte Lena geschrieben hat - und ob Lena wusste, was Anna ihr sagen wollte? Solche kurzen Einblicke in vermutlich längst vergangenene Leben beflügeln immer meine Phantasie.
Bei Deinem lustigen Gedicht ist mir natürlich auch gleich dieses Gedicht eingefallen. Vielleicht kennst Du es ja schon, aber es macht ja auch Spaß, das nochmal zu lesen...
Herbst
Im Herbst bei kaltem Wetter
fallen vom Baum die Blätter
Donnerwetter,
im Frühjahr dann,
sind sie wieder dran -
sieh mal an.
Heinz Erhardt
Eins, das mich sehr tief berührt hat, war dies von der Amerikanerin Lisel Mueller:
In November
Outside the house the wind is howling
and the trees are creaking horribly.
This is an old story
with its old beginning,
as I lay me down to sleep.
But when I wake up, sunlight
has taken over the room.
You have already made the coffee
and the radio brings us music
from a confident age. In the paper
bad news is set in distant places.
Whatever was bound to happen
in my story did not happen.
But I know there are rules that cannot be broken.
Perhaps a name was changed.
A small mistake. Perhaps
a woman I do not know
is facing the day with the heavy heart
that, by all rights, should have been mine.
Dieses Gefühl habe ich schon oft so ähnlich gehabt, aber nie so sensibel ausdrücken können.
Nochmal was ganz anderes: danke für Deine Grüße und es freut mich, dass BEAR auch gerne mal
Tatort guckt! Und wenn er sich hinter dem Sofa versteckt, holst Du ihn doch sicher schnell wieder raus.
Neulich fand ich im Internet dieses Bild und musste sofort an BEAR denken.
Ich war so froh, dass ich wusste, dass BEAR sowas nie passieren kann bei Dir, weil Du ein treuer Freund bist!
Alles Liebe und eine schöne abwechslungsreiche Novemberwoche wünscht Dir Deine
Anne (und Deinen Lieben natürlich auch!)
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